Berlin bleibt Spitzenreiter beim Solarausbau
Der Berliner Senat hat auf Vorschlag der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, den jährlichen Bericht zur Umsetzung des Solargesetzes und der Fördermaßnahmen beschlossen. Seit dem 1. Januar 2023 sind Eigentümerinnen und Eigentümer in Berlin verpflichtet, beim Neubau oder bei größeren Dachsanierungen Solaranlagen zu installieren und zu betreiben. Mit den aktuellen Ausbauzahlen nimmt Berlin bundesweit eine Spitzenposition ein, wenn man die installierte Solarleistung ins Verhältnis zur Landesfläche setzt.
Aktuelle Ausbauzahlen
Bis zum 6. Oktober 2025 wurden in Berlin rund 53.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 459 Megawattpeak installiert. Damit stammen derzeit etwa 5,6 Prozent der in Berlin erzeugten Strommenge aus Solarenergie. Diese Leistung entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 165.000 Haushalten. Der Masterplan SolarCity sieht vor, bis 2035 eine Gesamtleistung von 4400 Megawattpeak zu erreichen, sodass ein Viertel des Berliner Stroms aus Solarenergie gewonnen werden kann.
Zu Beginn der Solarpflicht im Januar 2023 waren berlinweit etwa 15.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 194 Megawattpeak in Betrieb. Ende 2023 stieg die Zahl auf etwa 26.000 Anlagen (284 MWp), und Ende 2024 waren es bereits rund 42.000 (381 MWp). Auch 2025 setzt sich dieser Trend fort: Zwischen Januar und September wurden weitere 11.800 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 78 Megawattpeak installiert. Damit bleibt Berlin weiterhin bundesweit führend beim Solarausbau.
Franziska Giffey erklärte, dass Berlin spätestens bis 2045 klimaneutral sein solle. Der konsequente Ausbau der Solarenergie sei dabei ein zentraler Baustein. Die stark steigenden Zahlen zeigten, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen zunehmend die Vorteile der Solarenergie nutzten. Bis 2035 wolle man 25 Prozent des in Berlin erzeugten Stroms aus Sonnenlicht gewinnen. Dafür müssten insbesondere große Dachflächen stärker genutzt werden, da hier noch viel unerschlossenes Potenzial liege. Die Solar-Informationskampagne der Senatsverwaltung werde deshalb gezielt auf Unternehmen ausgerichtet. Zudem seien im Doppelhaushalt 2026/27 jährlich zehn Millionen Euro für das Förderprogramm SolarPlus vorgesehen, um das Programm weiterzuentwickeln und die Spitzenposition Berlins zu sichern.
Anträge auf Befreiung von der Solarpflicht
Unter bestimmten Voraussetzungen – etwa bei zu kleinen Dachflächen, ungünstiger Nordausrichtung oder unzumutbarer Belastung – kann eine Befreiung von der Solarpflicht beantragt werden.
Im Jahr 2023 wurden 116 solcher Anträge gestellt, 2024 waren es 120. In den ersten acht Monaten des Jahres 2025 gingen 97 Anträge ein, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres 84 waren. Damit bleibt die Zahl der Befreiungsanträge seit Einführung der Pflicht konstant auf niedrigem dreistelligem Niveau. Insgesamt wurden bisher 315 Anträge eingereicht, von denen 92 bewilligt, 152 abgelehnt oder zurückgenommen wurden; 71 befinden sich derzeit noch in Bearbeitung.
Förderprogramm SolarPlus
Zur Unterstützung des Solarausbaus fördert das Land Berlin mit dem Programm SolarPlus verschiedene Maßnahmen. Die fünf Module des Programms – darunter Gutachten, Stromspeicher, Messplätze, Sonderanlagen und Balkonsolaranlagen – verbessern die Wirtschaftlichkeit von Solarprojekten. Seit dem Start im September 2022 wurden bis September 2025 rund 27.000 Förderungen mit einem Gesamtvolumen von 26,5 Millionen Euro bewilligt. Weitere 5000 Anträge im Wert von etwa zehn Millionen Euro werden derzeit von der Investitionsbank Berlin (IBB) geprüft.
Beratung durch das SolarZentrum
Seit Anfang 2022 stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe umfangreiche Informationen zur Solarpflicht online bereit. Ergänzend bietet das vom Senat finanzierte SolarZentrum Berlin Beratung und Informationsangebote für Privatpersonen und Unternehmen an. Das gegenüber dem Ostbahnhof gelegene Zentrum beschäftigt mittlerweile acht Mitarbeitende in Vollzeitäquivalenten. Seit seiner Eröffnung im Mai 2019 wurden dort rund 4400 Beratungen und über 100 Informationsveranstaltungen durchgeführt.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Berlin/Veröffentlicht am 07.10.2025