
Gute Dämmung sorgt dafür, dass Sommerhitze draußen bleibt
Angesichts immer häufiger auftretender Hitzewellen wird es für viele Menschen in ihren Wohnungen zunehmend unangenehm. Doch es gibt eine Lösung: Eine gute Dämmung verhindert, dass die Sommerhitze ins Haus dringt. Dadurch bleiben energetisch sanierte Gebäude auch im Sommer spürbar kühler. Um dies zu erreichen, ist es jedoch wichtig, rechtzeitig zu handeln und nicht erst im Sommer mit der Sanierung zu beginnen.
Das Deutsche Institut für vorbeugenden Brandschutz (DIvB) stellt klar, dass energetische Sanierungen nicht nur im Winter vor Kälte schützen, sondern auch im Sommer einen wertvollen Schutz vor Hitze bieten. So verbessern sie nicht nur den Wohnkomfort, sondern tragen auch zur Gesundheit der Bewohner bei, indem sie die Notwendigkeit für Klimaanlagen verringern, was gleichzeitig den Energieverbrauch und die Stromkosten senkt.
Insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Kinder oder Kranke kann ein kühles Zuhause in heißen Sommern lebenswichtig sein. Hohe Innentemperaturen können Schlafstörungen verursachen und gesundheitliche Probleme wie Kreislaufstörungen begünstigen. Eine effektive Dämmung hingegen sorgt für ein stabileres Raumklima und reduziert die Notwendigkeit für stromintensive Kühlgeräte. Somit wird die energetische Sanierung zu einem wichtigen Baustein der Klimaanpassung, indem sie die Bewohner auch vor den Folgen des Klimawandels schützt.
Das DIvB betont, dass eine energetische Sanierung notwendig ist, um das gesamte Heizsystem eines Gebäudes effizient zu machen. Ohne eine solche Sanierung bleibe selbst die beste Heizung ineffektiv. Der Vergleich sei wie ein Backofen, dessen Deckel offen bleibt – man heize nicht die Pizza, sondern nur das Klima und den Geldbeutel.
Ein weiterer Vorteil von Sanierungen ist ihr Beitrag zum Klimaschutz. Der Gebäudesektor verursacht etwa ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland. Um die Klimaziele zu erreichen, sieht die EU in der aktuellen Gebäuderichtlinie (EPBD) vor, dass der Primärenergieverbrauch bis 2030 um 16 % und bis 2035 um etwa 22 % gesenkt werden soll. Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn die Sanierungsrate deutlich steigt, insbesondere bei Gebäuden mit besonders niedriger Energieeffizienz, die ein Vielfaches an Heizenergie verbrauchen und im Sommer leicht überhitzen.
Durch die Sanierung solcher Gebäude werden nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch die Überhitzung im Sommer gemindert, was doppelten Nutzen bringt. Zudem geht die energetische Modernisierung Hand in Hand mit der Einführung klimafreundlicher Heiztechnologien wie Wärmepumpen, die nur in gut gedämmten Gebäuden effizient arbeiten können. Dämmung dient hier als thermischer Puffer, der im Winter Wärme speichert und im Sommer die Hitze fernhält, wodurch der Energiebedarf für Heizung und Kühlung gesenkt wird und das Energiesystem entlastet wird.
Wirtschaftlich gesehen zahlen sich Sanierungen ebenfalls aus. Gedämmte Gebäude benötigen deutlich weniger Energie, was den Eigentümern und Mietern hilft, von den derzeit steigenden Energiekosten zu profitieren. Zudem steigert eine Sanierung den Marktwert einer Immobilie. Laut einer Analyse des Portals Immowelt erzielen hocheffiziente Einfamilienhäuser im Durchschnitt über 25 % höhere Verkaufspreise als unsanierte Objekte. Jeder investierte Euro in die Effizienz eines Gebäudes erhöht langfristig dessen Wert und senkt gleichzeitig die Nebenkosten.
Trotz dieser Vorteile liegt die Sanierungsquote in Deutschland seit Jahren nur bei etwa 0,7 % pro Jahr, was viel zu niedrig ist, um den Altbestand rechtzeitig klimafit zu machen. Hemmnisse wie komplexe Genehmigungsverfahren, uneinheitliche Vorschriften und hohe bürokratische Auflagen bremsen den Fortschritt und verteuern Sanierungsprojekte. Auch der Neubau leidet derzeit unter hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten, was zu einem Rückgang der Baugenehmigungen führt.
In den laufenden Koalitionsverhandlungen zum Thema Bauen und Wohnen liegt eine Chance, die Sanierungsrate zu steigern und die Bauwirtschaft wiederzubeleben. Das DIvB fordert, das Potenzial der energetischen Sanierung zu erkennen und entschlossen anzugehen, um die Klimaziele zu erreichen und die Bauwirtschaft zu unterstützen.
Abschließend betont das DIvB, dass die extremen Hitzesommer der letzten Jahre verdeutlicht haben, wie wichtig es ist, die Risiken der Überhitzung in Gebäuden ernst zu nehmen. Die energetische Sanierung bietet eine effektive Möglichkeit, den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, und sollte daher politisch stärker gefördert werden. Das DIvB appelliert an die Bundesregierung, die Sanierungsquote zu erhöhen und bürokratische Hürden abzubauen, damit die Gebäude in Deutschland besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet sind.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz (DIvB)/ Veröffentlicht am 04.04.2025