
Hausbesitzer: Das sollten Sie zur Neuregelungen für Photovoltaikanlagen wissen
Die neuen Gesetze für Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland machen es für Hausbesitzer umso lohnenswerter, den selbst erzeugten Solarstrom vermehrt im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Diese Änderung führt dazu, dass die Auswirkungen der neuen Regelungen minimiert werden, solange der Eigenverbrauch maximiert wird. Gleichzeitig bietet der hohe Eigenverbrauch finanzielle Vorteile, da sich die Photovoltaikanlage schneller amortisiert und die Stromrechnung sinkt. Die neuen Regelungen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen in Kraft treten.
Ein Batteriespeicher und ein intelligentes Energiemanagementsystem werden unter den neuen Regelungen noch wichtiger. Diese Systeme helfen dabei, den Eigenverbrauch zu optimieren, indem sie den Solarstromverbrauch im Haus steuern und dadurch den Einfluss der neuen Regelungen auf das Stromnetz verringern. Nach den neuen Gesetzen erhalten Solaranlagen keine Einspeisevergütung mehr, wenn die Strompreise an der Börse negativ sind. Dieser Verlust wird jedoch durch eine Verlängerung des Förderzeitraums ausgeglichen. Darüber hinaus müssen neue Anlagen, die größer als sieben Kilowatt sind – was eine gängige Größe für viele Einfamilienhäuser darstellt – steuerbar sein, sodass Netzbetreiber das Stromnetz entlasten können. Ein Smart Meter mit Steuerungseinrichtung im Haus ist dafür erforderlich und wird in den kommenden zwei Jahren bei 90 Prozent der entsprechenden Anlagen installiert. Wenn die Anlagen noch nicht steuerbar sind, wird die Einspeisung auf 60 Prozent der Maximalleistung begrenzt, was jedoch nur geringe Einbußen mit sich bringt, sofern ein Heimspeicher mit einer zeitlichen Steuerung des Solarstrom-Eigenverbrauchs vorhanden ist.
Tristan Kleeb, zuständig für das operative Kundenlösungsgeschäft bei E.ON Deutschland, erklärte, dass bereits über 90 Prozent der Kunden von E.ON beim Kauf einer Solaranlage auch einen Batteriespeicher erwerben. Mit den neuen Regelungen dürfte die Nachfrage nach Heimspeichern und Energiemanagementsystemen weiter steigen, da diese sicherstellen, dass Häuser gut auf die sich verändernde Energiewelt vorbereitet sind. E.ON installiere daher seinen E.ON Home Energiemanager in jeder privaten Solaranlage.
Für die richtige Dimensionierung der Solaranlage und des Speichers empfahl Tristan Kleeb, dass die Größe der Anlage an den Stromverbrauch und die individuellen Gegebenheiten im Haus angepasst werden sollte, um die Rentabilität zu maximieren. Dabei sollten auch zukünftige Veränderungen im Verbrauch, wie der Umstieg auf ein E-Auto oder die Nutzung einer Wärmepumpe, berücksichtigt werden. Ebenso sollte der Heimbatteriespeicher auf die Solaranlage und den Stromverbrauch abgestimmt werden.
Ein smartes Energiemanagementsystem für das Eigenheim hilft, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu maximieren und somit Stromkosten zu senken. Es überwacht die Energietechnologien im Haus und steuert die Stromflüsse so, dass möglichst viel Solarstrom genutzt wird. Ein solches System kann zum Beispiel das Elektroauto automatisch dann laden, wenn überschüssiger Solarstrom zur Verfügung steht. Durch diese Steuerung können Haushalte im Vergleich zu ungestütztem Laden bis zu 370 Euro jährlich sparen. Diese Ersparnisse basieren auf einer aktuellen Simulation von E.ON für ein Einfamilienhaus mit einer durchschnittlichen Solaranlage und Speicher sowie einem Elektroauto.
Wer ein Elektrofahrzeug besitzt oder plant, eines anzuschaffen, sollte dies bereits bei der Planung der Solaranlage berücksichtigen. Eine Umfrage von E.ON ergab, dass etwa 74 Prozent der E-Auto-Besitzer bereits eine Solaranlage haben. Kleeb empfahl, die Solaranlage für ein neues E-Auto um etwa zwei Kilowattpeak größer zu planen, besonders bei einem gut ausgerichteten Süddach. Diese Empfehlung berücksichtigt die durchschnittlichen Fahrstrecken und kann je nach individuellem Ladeverhalten und Stromverbrauch des Fahrzeugs angepasst werden. Es sei auch ratsam, die Leitungen für die Wallbox bereits bei der Installation der Solaranlage mitverlegen zu lassen, um später zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Für Neubauten, die eine Wärmepumpe integrieren möchten, riet Kleeb, auch diese bei der Planung der Solaranlage zu berücksichtigen. Laut dem Statistischen Bundesamt nutzen 70 Prozent der Neubauten 2023 Wärmepumpen. Eine Wärmepumpe verbraucht in etwa den doppelten Strom eines normalen Haushalts, ist jedoch viel effizienter als eine Gasheizung. Daher empfahl Kleeb, bei der Planung der Solaranlage den zusätzlichen Verbrauch durch die Wärmepumpe einzuplanen.
Beim Thema Finanzierung erklärte Kleeb, dass die Miete einer Solaranlage finanziell oft weniger attraktiv sei, da über die Vertragslaufzeit hinweg höhere Kosten entstehen könnten als beim Kauf. Für den Kauf einer Solaranlage stünden neben dem KfW-Kredit 270 auch regionale Förderprogramme zur Verfügung, eine Übersicht zu Fördermöglichkeiten sei auf der E.ON-Website verfügbar.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von R+V Infocenter/ Veröffentlicht am 20.02.2025