Lübeck setzt auf Sonnenkraft: Studierende entwickeln praxisnahe PV-Lösungen für Unternehmen
Lübeck treibt seine Bemühungen für Klimaneutralität und eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur gezielt voran. In einem zukunftsweisenden Projekt arbeiteten Studierende der Technischen Hochschule Lübeck eng mit regionalen Betrieben zusammen, um konkrete Strategien für den Einsatz von Photovoltaikanlagen auf gewerblich genutzten Dächern zu entwickeln. Damit rückt die Energiewende auf lokaler Ebene greifbar näher – mit Vorteilen für Stadt, Wirtschaft und globalen Klimaschutz.
Am 10. Juli 2025 stellten die Studierenden ihre Projektergebnisse im Übergangshaus Lübeck vor. Dabei wurden typische Herausforderungen wie statische Begrenzungen von Dachflächen, bereits ausgeschöpfter Eigenverbrauch oder die Integration mit Elektromobilitätslösungen gezielt bearbeitet. Besonders praxisnah zeigte sich ein entwickeltes Excel-Tool, das es Betrieben erlaubt, rasch und unkompliziert zu prüfen, ob sich eine Photovoltaikanlage auf dem firmeneigenen Parkplatz wirtschaftlich rechnet – ein konkreter Beitrag zur Umsetzung klimafreundlicher Maßnahmen mit ökonomischem Mehrwert.
Individuelle Lösungen für Lübecks Wirtschaft
Im Rahmen von Projektarbeiten im Studiengang Umweltingenieurwesen und -management erarbeiteten die Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Maximilian Schüler passgenaue Konzepte für Unternehmen wie Polster aktuell, das Lübecker Kunststoffwerk (Alpla Gruppe), die Diakonie Nord-Nord-Ost, die Lother Gruppe, die Lübecker Hafengesellschaft, die Lehmann Werft sowie für die Klimaleitstelle Lübeck. Ziel war es, realisierbare, wirtschaftlich tragfähige und technisch sinnvolle Photovoltaik-Lösungen für die spezifischen Anforderungen der einzelnen Firmen zu entwickeln.
Den Auftakt des Projekts bildete ein Fachforum im Januar 2025, bei dem die Frage im Zentrum stand, ob sich PV-Anlagen auf Gewerbedächern lohnen. Das starke Interesse und die vielen Rückfragen machten deutlich, wie groß der Bedarf an praxisnahen Antworten ist. Daraus entstand in Zusammenarbeit mit dem Klimaentscheid Lübeck e. V., der Handwerkskammer Lübeck, der IHK zu Lübeck, den Stadtwerken Lübeck Energie, der Klimaleitstelle und der Technischen Hochschule ein gemeinsames Projekt mit klarer Praxisorientierung.
Michael Bischoff vom Klimaentscheid Lübeck e. V. betonte, wie wichtig der Beitrag zivilgesellschaftlicher Initiativen für die Verbindung zwischen Forschung und Anwendung sei. Aus seiner Sicht gelinge die Energiewende nur dann, wenn lokale Kompetenzen, kreative Lösungen und bürgerschaftliches Engagement zusammenkämen.
Wichtiger Schritt für Lübecks Energiezukunft
Die Stadt verfolgt das Ziel, bis 2040 jährlich rund 400 Gigawattstunden Strom aus Solarenergie auf ihren Dächern zu erzeugen – das entspricht etwa der Hälfte des heutigen Strombedarfs. Besonders die großflächigen Dächer gewerblicher Gebäude spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie aus der Zusammenarbeit von Hochschule, Wirtschaft und Stadtverwaltung konkrete Maßnahmen für eine zukunftsfähige Energieversorgung entstehen können.
Es wird deutlich: Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist längst mehr als ein politisches Ziel – er ist eine machbare und wirtschaftlich sinnvolle Perspektive. Das Lübecker Projekt macht Mut und zeigt, wie lokale Initiativen und kluge Ideen eine lebenswerte Zukunft aktiv mitgestalten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt Lübeck/ Veröffentlicht am 27.07.2025