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Nullenergiehaus & Plusenergiehaus – Energiesparhäuser der Zukunft

Nullenergiehaus & Plusenergiehaus – Energiesparhäuser der Zukunft

Dass die Kosten für Energie in jeglicher Form in Deutschland immer weiter steigen, bekommen nicht nur Autofahrer beim Tanken zu spüren, sondern auch Hausbesitzer und Mieter, deren Nebenkostenabrechnung sich von Jahr zu Jahr erhöht. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob gegen diese ständigen Kostenerhöhungen wirklich nichts getan werden kann.

Neben den üblichen Energiespartipps, die mittlerweile fast jeder kennen dürfte, bietet es sich an, schon bei der Konzeption einer Immobilie an die möglichen Maßnahmen zum Einsparen von Energie zu denken. Dabei ist energiesparendes Bauen nicht etwa eine Erfindung unserer Zeit, sondern wurde schon vor Jahrzehnten praktiziert. Früher galten die Maßnahmen jedoch als teures Extra, das sich viele Bauherren ersparen wollten – im Hinblick darauf, dass nicht absehbar war, ob und wann sich die Kosten einmal amortisieren würden.

Heute werden Immobilien so konzipiert, dass sich die Amortisationszeit der Mehrausgaben für Energiesparmaßnahmen ziemlich genau berechnen lässt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Kunden für Solaranlagen und andere Energiespartechniken finden. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, eine Immobilie zu errichten, die überhaupt keine Energie von Extern benötigt und/oder sogar mehr Energie produziert, als sie selbst benötigt. Wir stellen diese Energiesparhäuser der Zukunft etwas näher vor.

Das Nullenergiehaus

Seit Jahrzehnten träumen Immobilienbesitzer und Bauherren davon, dass sich ein Gebäude komplett selbst mit Energie versorgt. Somit wäre eine Unabhängigkeit von sämtlichen externen Energiequellen gegeben. Die gute Nachricht: Solche Gebäude von gibt es schon, und zwar in Form des Nullenergiehauses.

Doch Vorsicht: Auch ein Nullenergiehaus kann durchaus für gewisse Zeiträume Energie aus externen Quellen benötigen, dafür produziert es in anderen Phasen wieder selbst genug Energie, um die extern bezogene Energie entsprechend auszugleichen. Es ergibt sich also eine Energiebilanz, in der sich benötigte und produzierte Energie genau die Waage halten. Somit könnte das Nullenergiehaus auch als Passivhaus bezeichnet werden, allerdings schaffen es Passivhäuser in der Regel nicht, auf die besagte, völlig ausgeglichene Energiebilanz zu kommen. Das Nullenergiehaus kann daher als Weiterentwicklung des Passivhauses verstanden werden.

Das zeichnet ein Nullenergiehaus aus

Um eine ausgeglichene Energiebilanz herzustellen, benötigt das Nullenergiehaus spezielle Einrichtungen, mit denen Wärme bzw. Strom erzeugt werden kann. Meist bestehen diese Einrichtungen aus einer Kombination verschiedener Anlagen, zum Beispiel Sonnenkollektoren in Verbindung mit einer Wärmepumpe. Zusätzlich kommen speziell isolierte Fenster, Türen etc. zum Einsatz. Die damit erzeugte Energie wird anschließend in das öffentliche Netz eingespeist, der Hausbesitzer erhält dafür entsprechende Vergütungen.

Der große Vorteil des Nullenergiehauses besteht darin, dass der Hausbesitzer von den Energiepreisen relativ unabhängig ist. Das bedeutet konkret: Bei steigenden Strompreisen kostet die aus dem Netz entnommene Energie zwar mehr, dafür erhält der Hausbesitzer aber auch eine höhere Einspeisevergütung für die erzeugte Energie. Damit gleichen sich Preiserhöhungen aus, und die Energiekosten verlieren für Besitzer eines Nullenergiehauses weitgehend ihren Schrecken.

Plusenergiehaus

Eine nochmals gegenüber dem Nullenergiehaus weiterentwickelte Form des energiesparenden Bauens ist das Plusenergiehaus. Der Begriff impliziert, dass dieser Haustyp mehr Energie produziert und ins öffentliche Netz einspeist, als entnommen wird. Es ergibt sich also eine positive Energiebilanz. Kostenseitig sieht das Ganze demnach wie folgt aus: Die Kosten für die aus dem Netz entnommene Energie werden durch die vom Haus produzierte Energie nicht nur ausgeglichen. Es ergibt sich ein finanzieller Überschuss, der dem Hausbesitzer zugutekommt.

Möglich wird dieser Überschuss durch die intelligente Kombination mehrerer Energiequellen und die gleichzeitige Nutzung von Abwärme technischer Geräte, der Hausbewohner usw. Natürlich kommen auch hier besondere Techniken zur Dämmung und Isolierung zum Einsatz. Außerdem wird beim Plusenergiehaus auf Besonderheiten wie eine möglichst große Dachfläche geachtet, die dann als Träger für ebenso großflächige Sonnenkollektoren dienen kann. Zudem werden die Seitenwände des Gebäudes so konstruiert, dass sie das Sonnenlicht optimal einfangen.

Plusenergiehäuser werden durch besondere Zuschüsse gefördert, die sowohl für die Planung und Ausführung des Bauvorhabens als auch für Auswertungen der Erfahrungen mit einem Plusenergiehaus genutzt werden können.

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