
Sonnenstrom für alle: Warum Mehrfamilienhäuser bei der Energiewende nicht ausgebremst werden dürfen
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) setzt sich für klare Rahmenbedingungen und einen unkomplizierten Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern ein. Die aktuelle Gesetzeslage sorgt jedoch für erhebliche Unsicherheiten.
Insgesamt entfallen in Deutschland rund 22 Millionen Wohnungen auf Mehrfamilienhäuser – über die Hälfte der Bevölkerung lebt in diesen. Die Installation von Solaranlagen auf diesen Gebäuden hätte nicht nur einen positiven Effekt auf den Klimaschutz, sondern wäre zugleich eine sozial faire, ökonomisch sinnvolle und bürgernahe Lösung zur Unterstützung der Energiewende.
Viele Städte und Gemeinden erkennen inzwischen das Potenzial. Der SFV hat daher ein neues Beratungsangebot entwickelt, das in Zusammenarbeit mit den Pilotkommunen Aachen und Lüneburg bereits in der Praxis erprobt wird. Parallel wurde ein bundesweites Netzwerk zur gemeinschaftlichen Energieversorgung von Gebäuden ins Leben gerufen. Erste erfolgreiche Modellprojekte konnten in Rheine und Halle (Saale) umgesetzt und vorgestellt werden.
Diese Fortschritte geraten jedoch durch aktuelle politische Entwicklungen, insbesondere das sogenannte Solarspitzengesetz, ins Wanken. Aus dem Beratungsteam des SFV wird berichtet, dass täglich zahlreiche Anfragen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern eingehen, die Photovoltaik nutzen möchten, sich durch neue gesetzliche Vorgaben aber zunehmend verunsichert fühlen. In den Gesprächen gehe es häufig um komplexe Fragestellungen wie die Nullvergütung, Einschränkungen bei der Einspeiseleistung, fehlende intelligente Messsysteme, zunehmende Abregelungen von Solarstrom ohne Entschädigung sowie stark gestiegene Jahreskosten für Messstellen in Gebäuden. Auch die Diskussion um mögliche Netzentgelte für eingespeisten Solarstrom verunsichere viele. Laut dem SFV sei es bereits für Fachleute schwierig, mit der Dynamik und Komplexität der gesetzlichen Neuerungen Schritt zu halten – für private Haushalte sei das kaum zu bewältigen.
Daher richtet der SFV einen dringenden Appell an die Bundesregierung: Die bestehende Bereitschaft zum Engagement in der Photovoltaik müsse durch verlässliche, verständliche und entbürokratisierte Rahmenbedingungen gestärkt werden. Nur so lasse sich die notwendige Investitionssicherheit gewährleisten und die Energiewende im Gebäudesektor wirksam vorantreiben.
Ausführliche Informationen zu Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern und zu den behandelten Beratungsthemen sind unter https://www.sfv.de/publikationen/artikel.hen verfügbar.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V./ Veröffentlicht am 27.05.2025